Auszeit vom Alltag –

die Seele baumeln lassen in Bad Driburg

Bewohnerurlaub Do., 5. Juli – So., 8. Juli 2018

Pflegedirektorin, Frau Cornelia Knierim, kam die Idee eines Bewohnerurlaubes, als sie von verschiedenen behindertengerechten Hotels erfuhr. Sie wollte den Bewohnern der Langzeitpflege unbedingt die Möglichkeit geben, einmal „Urlaub vom Altenheim“ zu machen. Und so erkundigte sie sich bei diversen Anbietern nach den verschiedenen Möglichkeiten. Mehrere Punkte mussten übereinstimmen. Es durfte nicht allzu weit weg sein, denn die Anstrengung durch eine zu weite Anreise wollte sie den Seniorinnen und Senioren gerne ersparen. Es musste barrierefrei zugänglich sein sowie mussten die Zimmer der Pflegebedürftigkeit entsprechend behindertengerecht ausgestattet sein, denn es sollte ein jedermann, unabhängig von körperlichen Einschränkungen mitfahren können. Für Bewohner, welche regelmäßig zur Dialyse müssen, sollte ebenfalls eine Klinik hierfür vorhanden sein. Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, einige kleine Ausflüge, ohne weite Wegstrecken stattfinden zu lassen. Im Hotel Erika Stratmann in Bad Driburg boten sich hierfür die besten Voraussetzungen.

Durch die freundliche Unterstützung der Firmen Hermann Schmidt, Altstadt-Apotheke am Brink, Reus Transport und Spenden von Angehörigen sowie vom Förderverein Altenzentrum Hospital e.V. war es möglich, den Eigenanteil der Bewohner aus der Langzeitpflege so weit zu senken, dass jedem der dabei sein wollte, die Teilnahme ermöglicht werden konnte, wohl mit dem Wissen, er hat selbst zu seinem Urlaub beigetragen.

Es ist Mittwochmorgen, die Seniorinnen und Senioren vom Altenzentrum Hospital sind fleißig am Kofferpacken. Für so manchen war die Reise nach Bad Driburg ins Weserbergland der erste Urlaub seit langer Zeit. So machte sich bereits das erste Reisefieber bemerkbar und die Vorfreude stieg ungemein.  Als am nächsten Morgen der Reisebus der Firma Fulda Perle eintraf, gab es für so manchen kein Halten mehr.

Die rund anderthalbstündige Fahrt wurde zu einem einmaligen Erlebnis bei strahlenden Sonnenschein. Gegen Mittag erreichten wir unsere Unterkunft. Jeder Mitreisende checkte zunächst in seinem eigenen behindertengerechten Zimmer ein. Begleitet wurde der Urlaub von ausreichend Betreuungskräften und Pflegefachkräften des Hauses. Diese waren auch in der Nacht für die Bewohnerinnen und Bewohner da und stellten die Versorgung sicher. Für die demenziell erkrankten Senioren war es besonders hilfreich, dass die Angehörigen an der Fahrt teilnehmen konnten. So war eine enge vertraute Person an ihrer Seite und es konnte wertvolle Zeit miteinander verbracht werden.

 

Der Tag der Anreise wurde zunächst zum Ankommen und Entspannen genutzt, später wurde die Umgebung um das Hotel erkundet. Dazu durfte ein Besuch im Gräflicher Park sowie ein Eisbecher im nahe gelegenen Café nicht fehlen. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde bis in die späten Abendstunden hinein beisammengesessen.

 

Während des gesamten Aufenthaltes war der Reisebus mit vor Ort. So konnte bereits am nächsten Morgen die Fahrt nach Paderborn stattfinden. Hier stand zunächst ein Besuch in der Kirche Sankt Liborius auf dem Programm. Für die kleine Stärkung zwischendurch gab es Lunchpakete.

Neben einen Dombesuch begaben wir uns zur Einkaufstour in die Innenstadt. Die Bewohner kauften mit Begeisterung oder Souvenirs und andere Leckereien. Auch der geliebte Eisbecher durfte nicht fehlen. Wieder zurück in Bad Driburg wurde der Tag mit einem Grillabend verabschiedet.

Am dritten Urlaubstag gab es viele weitere Eindrücke und Erlebnisse. Wir besuchten Hameln, die Stadt, welche durch die Sage vom Rattenfänger bekannt ist. Auf dem Trimm-dich-Pfad wurde mit etwas Morgengymnastik in den Tag gestartet.


Natürlich durfte auch eine Stadtführung mit dem „Rattenfänger persönlich“ nicht fehlen. Der Rundgang durch die Stadt wurde mit kurzen Geschichten rund um den Rattenfänger begleitet. Immer mit dabei, die Klänge seiner Flöte.


Die darauffolgende Schiffsfahrt von rund zwei Stunden auf der Weser sorgte anschließend für ausreichend Entspannung und Erholung. Bei Kaffee und Kuchen konnte man die gemeinsamen Erlebnisse Revue passieren lassen und dabei die wunderschöne Landschaft genießen.

 

Wieder im Hotel angekommen erwartete uns schon ein großes Buffet. Anordnung jeder die Möglichkeit hatte sich selbst seine Mahlzeit zusammenzustellen. Am letzten Abend vor der Heimreise bedauerten bereits die Ersten, dass sie noch nicht wieder in die Heimat möchten: „Die vier Tage sind doch noch nicht vorbei“, so ein Reisegast. Bis in die späten Abendstunden hinein wurde in gemütlicher Runde Erlebtes ausgetauscht und bei leckeren Cocktails die verbleibende Zeit genossen. Auf der Heimreise am Sonntagmorgen wurde bereits fleißig der nächste Urlaub geplant.

Alle waren sich sicher, beim nächsten Mal sind sie wieder mit dabei.